Strom- und Gassperren in Sachsen-Anhalt
Bundesweit wurde über 350.000 Haushalten im Jahr 2014 der Strom zeitweilig abgestellt. „Wie oft dies in Sachsen-Anhalt passiert, ist der Landesregierung nicht bekannt“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann.
„Wie oft Menschen in Sachsen-Anhalt im Dunkeln sitzen müssen, liegt leider im Dunkeln. Denn Zahlen zu Strom- und Gassperren existieren für unser Bundesland nicht. Auch dazu, wie oft die Jobcenter in unserem Land Energieschulden auf Antrag übernehmen, liegen keine Zahlen vor. Da brauchen wir in Zukunft verlässliche Fakten. Das statistische Landesamt sollte sich diesen Bereich genauer anschauen. Schließlich ist der Eingriff in die Lebensführung der betroffenen Haushalte durch Strom- und Gassperren enorm. Sicherlich befinden sich unter den betroffenen Haushalten auch solche mit Kindern. Eine dunkle und kalte Wohnung ist wirklich keine kindgerechte Umgebung“, kritisiert die bündnisgrüne Politikerin Lüddemann.
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert von daher dringend belastbare Informationen zum Ausmaß dieses Problems. Die LIGA der freien Wohlfahrtspflege wird von der Landesregierung damit zitiert, „dass Probleme mit Stromversorgern in den letzten Jahren stark angestiegen sind“.
„Da der Hartz-IV-Regelsatz die tatsächlichen Energiekosten nicht deckt, sind Stromsperren leider kein Wunder. Wir fordern dringend die Stärkung von Präventions- und Beratungsangebote. So wird es oft erst gar nicht zu Strom- und Gassperren kommen“, erklärt Lüddemann.
Für den Notfall sollte der Gesetzgeber zumindest Sperren für die Wintermonate untersagen. Lüddemann: „Dieser Forderung des Bundes der Energieverbraucher schließe ich mich vorbehaltlos an.“
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