Besuch in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt (ZAST)

 IMG_6755.JPG IMG_6783IMG_6785 Erlebnisbericht und Resümee der Abgeordneten Cornelia Lüddemann

„Ich bin seit eineinhalb Monate hier. Die schönste Zeit waren 10 Tage im Krankenhaus.“

So sprach mich ein älterer Herr aus Syrien an, der in der ehemaligen Turnhalle der Erstaufnahmestelle in Halberstadt wohnt. Ich treffe auf willige, aber von der Quantität völlig überforderte MitarbeiterInnen, auf entnervte und verunsicherte BewohnerInnen, auf aufopferungsvolle Ehrenamtliche, als Fels in der Brandung. Jeder freie Fleck ist mit Zelten zugestellt. Sogar der Speisesaal ist, wie die Turnhalle, belegt. Ein anderer Mann ist verzweifelt, weil er vier Monate warten muss, um überhaupt erst einen Asylantrag abgeben zu können.

Die ZAST ist ein praktisches Beispiel für die Ignoranz der Landesregierung. Bereits letzten Herbst habe ich die schwarz-rote Koalition auf die Konfliktherde in Nordafrika, auf dem Balkan und im Irak aufmerksam gemacht, wie andere auch. Gehandelt wurde erst, als die Flüchtlinge im wahrsten Sinne des Wortes, vor der Tür standen. Aber jetzt ist wirklich nicht die Zeit für Schuldzuweisungen. Jetzt müssen alle VerantwortungsträgerInnen zusammenstehen: menschenwürdige Unterkunft und angemessene soziale, psychosoziale, medizinische und schulische Betreuung sind schnellstens zu ermöglichen. Die Kommunen sind zu unterstützen.IMG_6780IMG_6786IMG_6756.JPGIMG_6757.JPG

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