Conny im Selbsttest:
Radfahren ist gut für die Menschen, gut für das Klima und gut für die Umwelt. Doch wie fahrradfreundlich sind unsere Städte?
Die „Pool-Nudel-Fahrt“ im Selbsttest (Schwimmhilfe als Abstandshalter auf dem Gepäckträger) hat mir gezeigt, wie wenig Schutz ich als Radfahrerin bspw. auf der Ziebigker Straße in Dessau habe. Autos halten nur mit Mühe und Not den erforderlichen Mindestabstand beim Überholen ein. Die Poolnudel hält den theoretischen Abstand, doch die Praxis sieht ganz anders aus. Radfahrer müssen oftmals die Straße nutzen, weil keine Radwege oder Schutzstreifen vorhanden sind. Sie sind gezwungen auf der Straße zu fahren, dort müssen sie parkenden Autos ausweichen. Autos überholen Radfahrende in der Stadt viel zu häufig viel zu knapp.
Gefährliche Stellen machen das Radfahren in der Stadt weniger attraktiv. Radfahren ist daher leider wenig bequem und sicher.
Die Ziebigker Straße in meiner Heimatstadt Dessau steht nur beispielhaft für viele andere Straßen und symptomatisch für einen einhergehenden nachrangigen Umgang des Radverkehrs in Sachen-Anhalt. Um hier gegenzusteuern, hat sich die „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen“ (AGFK) gegründet. Derzeit 43 Kommunen sind daran beteiligt und das Land fördert diese Arbeit finanziell. Die AGFK unterstützt die Kommunen bei der Planung und dem Bau von Radwegen, aber auch anderer Radinfrastrukturen, hilft die bestehenden Anlagen zu verbessern und berät bei Anfragen zu Fördermitteln. Damit alle Maßnahmen des Landes und der Kommunen in der Gesamtheit betrachtet werden und nicht unverbunden nebeneinander laufen, wurde zudem 2017 die Stelle der Radverkehrskoordinatorin des Landes geschaffen.
Wir müssen als Land unsere Gesamtverantwortung noch stärker wahrnehmen. Es braucht eine empathische Steuerung des Bereichs Radverkehr. Wir Grüne haben den Radverkehr zu einem Schwerpunkt der aktuellen Legislatur gemacht und werden auch weiter dran bleiben.
Was haben wir bereits erreicht:
- Gründung „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen“ (AGFK)
- Sechs Mal mehr Geld für Radwege an Landesstraßen
- Radverkehrskoordinatorin des Landes
- Mehr Geld für die Jugendverkehrsschulen
- Lastenräder werden gefördert
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