Dezentralisierung muss die Lösung heißen

CIMG4228Vockerode-Die Ankündigung, die Anzahl der in Vockerode untergebrachten Flüchtlinge bis Ende März schrittweise zu halbieren, kann ich nur begrüßen. Das Innenministerium hätte viel früher tätig werden müssen, aber besser spät als nie.
Die Lösung muss eine echte dezentrale und faire Verteilung im Landkreis sein. Die vorgeschlagene Aufteilung eines Großteils dieser Flüchtlinge in andere Gemeinschaftsunterkünfte, wie in den Ortschaften  Griebo oder Holzdorf, ist keine Lösung, sondern eine Verschiebung der Probleme. Es erscheint regelrecht lächerlich, wenn nach all den Monaten von gerade einmal 15 bereitgestellten Wohnungen die Rede ist. Flüchtlinge aus den Gemeinschaftsunterkünften heraus in Wohnungen zu bringen, ist ein erster Schritt zur Integration. Sie macht es den Ankömmlingen leichter, sich mit den Gewohnheiten und Gepflogenheiten des Lebens in Deutschland vertraut zu machen, genauso, wie es im direkten Kontakt manchem Deutschen leichter fallen könnte, die Lebensart, aber auch die Nöte der Flüchtlinge zu verstehen. Das auch in der Gestaltung einer Willkommenskultur im Landkreis noch Nachholebedarf besteht, zeigen die wiederholten Anschläge auf die geplante Unterkunft in Gräfenhainichen. Auch hier muss sich der Landkreis stärker engagieren und vor Ort den Aktiven aus der Zivilgesellschaft sichtbar den Rücken stärken.

Vor dem Hintergrund teils unhaltbarer Zustände in den Gemeinschaftsunterkünften Möhlau und Vockerode hatte ich in den vergangenen 5 Jahren mehrfach Kontakt zum Landrat Herrn Dannenberg. Leider blieben alle Sensibilisierungen für die Vorteile einer dezentralen Unterbringung bisher ohne Erfolg. Ich fordere den Landkreis erneut auf, die Probleme nicht weiter zu verschleppen, sondern endlich Taten folgen zu lassen.

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