Spende für das ‚Rauhe Haus‘

Das Besondere: Die Gäste hatten nicht nur die Gelegenheit, bei gutem Essen mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, sie engagieren sich gleichzeitig für einen guten Zweck. Wie die jungen Organisatoren informierten, kommt der Reinerlös der Jugendarbeit im Rauhen Haus Halberstadt zugute.

Jugendliche aus der Einrichtung servierten gemeinsam mit Schülern das Drei-Gänge-Menü im Kloster. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Kammerchor des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums. „Nach dem Essen können wir Sie um eine Spende für das Rauhe Haus bitten, da die Kosten für das Menü von Sponsoren übernommen werden“, heißt es in der Einladung der Schüler.

„Es war mir eine Ehre das Grußwort beim Charity-Essen im fürstlichen Ambiente des Kaisersaal sich halten zu dürfen. Junge Menschen vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium Halberstadt haben viel Energie investiert, um auf diese bemerkenswerte Art Geld für das ‚Ruhe Haus‘ zu sammeln. Ich habe 150,- € für diesen Zweck gespendet.“

Das Projekt widmet sich jungen Menschen mit Beratungs- und Hilfsangeboten aus Familien mit multiplem Problemlagen.

Mein Grußwort „Charity-Essen“

Liebe Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums,
Liebe Eltern,
Liebe Anwesende,

ich fühle mich wirklich geehrt das Grußwort heute an Sie richten zu dürfen. Vielen Dank für diese Gelegenheit und vielen Dank für die Einladung. Und natürlich vielen Dank für die tolle Organisation dieser Veranstaltung.

Die Idee zu haben mit einem solch ambitionierten Format Menschen zusammen zu bringen und dabei Spenden einzusammeln ist ja noch der vermeintlich leichte Teil dabei. Aber diese Idee dann auch umzusetzen, tja da braucht es wirklich Engagement und Durchhaltevermögen. Ich denke die beteiligten Jugendlichen kamen dabei durchaus mit dem in Berührung was mir in der Politik des Öfteren begegnet: Den Mühen der Ebene. Diese Mühen überwunden zu haben und heute diese Veranstaltung auf die Beine gestellt zu haben, fordert mir Respekt ab. Bei solch engagierten jungen Menschen brauchen wir uns um die demokratische Zukunft unseres Landes keine Sorgen machen. Denn hier zeigt sich im besten Sinne ein Bürgersinn, den wir als Gesellschaft dringend brauchen. Ein Bürgersinn, der nicht darauf wartet konkrete Angebote zur Teilhabe angeboten zu bekommen. Auch kein verkürzter Bürgersinn, der sich in rhetorischen Debatten und dem Formulieren von Forderungen erschöpft. Nein hier haben junge Menschen sich eigenbestimmt eingebracht. Mittel und Wege gefunden ihre Idee und ihr Anliegen zu realisieren. Neben dem demokratischen Wert habt ihr dabei sicherlich gelernt was man im Arbeitsleben: Projektmanagement nennt. Das klingt dann zwar schon nicht mehr ganz so verlockend wie demokratischer Bürgersinn, aber praktisches Know-How kann im Grunde nie schaden. Im besten Sinne kann man dann zugleich Idealist und Pragmatikerin werden.    

Es ist für mich heute also etwas Besonders hier zu sein. Denn sicherlich wird man als Politikerin, gerade wenn man dann plötzlich mit regiert, zu vielen Veranstaltungen eingeladen, bei denen üppige Buffets nicht selten sind. Aber solche Lobbyveranstaltungen in eigener Sache – so sinnvoll sie auch sein können – sind etwas ganz anderes als das soziale Engagement, das sich in dieser Veranstaltung zeigt. Es ist schön nicht wie üblich mit mehr oder weniger professionellen Interessenvertreterinnen ins Gespräch zu kommen, sondern sich in einem Rahmen zu treffen in dem man sich zu allererst einfach mal als Mitbürgerin und Mitbürger trifft. Wobei mir natürlich klar ist, dass ich als Repräsentantin der GRÜNEN und ja auch als Repräsentantin der neuen Schwarz-Rot-Grünen Landesregierung hier vor ihnen stehe. In welcher Rolle sie mich nachher beim Essen ansprechen bleibt dann ganz ihnen überlassen.

Lassen sie mich noch kurz auf das konkrete Anliegen der Veranstaltung eingehen. Seit ich vor nun fast 6 Jahren in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingezogen bin, habe ich mich kontinuierlich für Jugendarbeit und Jugendbeteiligung eingesetzt. Nach der Wahl hatten wir Grünen dann sogar die Gelegenheit manche Ideen umzusetzen. Es wird jetzt als ein Ergebnisses meines Gangs durch die Mühen der Ebene demnächst ein Kompetenzzentrum für Jugendbeteiligung geben. Dabei soll gar nicht direkt Jugendlichen geholfen werden sich zu beteiligen. Wie wir heute sehen wissen da ja auch vielfach sich einzubringen. Nein, vielmehr sollen die Kommunen beraten und begleitet werden, bei der Stärkung und Beteiligung der jungen Menschen.

Für heute hoffe ich auf zahlreiche Spenden für das „Raue Haus“ und werde dabei natürlich auch persönlich nicht hinten anstehen. Jetzt möchte ich auch gar nicht mehr sagen, denn wir sind ja heute hier um spannende Tischgespräche zu führen und ja auch um das Essen zu geniessen.

Danke.

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