Hebammen-Studie der Martin-Luther Universität:
Die Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg stellte in der vergangenen Woche im Rahmen einer Fachtagung die Ergebnisse ihrer Studie „Präferenzen und Defizite in der hebammenrelevanten Versorgung aus Sicht der Schwangeren, Mütter und Hebammen“ vor, dazu Statements der familienpolitischen Sprecherin und Vorsitzenden der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt, Cornelia Lüddemann:
„Die Hebammenversorgung in Sachsen-Anhalt krankt an mehreren Stellen. Dies ist das besorgniserregende Ergebnis einer Studie der Universität Halle-Wittenberg. Insbesondere die starke Einschränkung der Wahlfreiheit werdender Eltern ist nicht hinnehmbar.“
„Die Einrichtung des Runden Tisches ,Familie und Geburt‘, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, ist auch vor dem Hintergrund der Studienergebnisse die richtige Entscheidung. Zur Lösung der vielgestaltigen Herausforderung im Bereich der Geburtshilfe ist die Arbeit eines breit besetzten Fachgremiums bitter nötig. Dieses ursprünglich bündnisgrüne Projekt wird im November diesen Jahres anlaufen. Ich verspreche mir davon handfeste und praktikable Vorschläge zur Verbesserung der Betreuungssituation werdender Eltern.“
„Wer sein Kind zu Hause oder in einem Geburtshaus zur Welt bringen möchte, findet in weiten Teilen des Landes kaum noch entsprechende Angebote. Die unendliche Geschichte der stark steigenden Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen und die Verunsicherung der Eltern durch eine zunehmend risikofixierte Medikalisierung von Schwangerschaft und Geburt erzeugen einen starken Sog in die Krankenhäuser. Natürlich ist der medizinische Fortschritt ein Segen für die Gebärenden. Die hohen Zahlen von Mutter- und Kindersterblichkeit sind Gott sei Dank in unserem Teil der Welt ausgemerzt. Aber auf der Verlustseite steht die Zurückdrängung der natürlichen Geburt. Geburtsinterventionen gehören mittlerweile zum Routineverfahren. Dabei ist eine vaginale Geburt für das Kind die beste Geburtsvariante. Und ja, diese Geburtserfahrung kann auch für die Frau eine stärkende und bereichernde Erfahrung sein. Das angstbesetzte Bild der Geburt als leider notwendiges Übel um Kinder zu bekommen, ist leider in vielen Köpfen. Die auch positive Kraft dieser ,Ur-Erfahrung‘ müssen wir wieder stärker ins Bewusstsein bringen.“
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