„Wasser – voll mein Element“ Sommertour 2014 der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sommertour_Wasser_Voll_mein_ElementWasser ist das Quell allen Lebens: ohne Wasser geht nichts. Alle Prozesse in der Natur sind nur möglich, weil es Wasser gibt. Der wirtschaftliche Wohlstand von Staaten begründet sich, weil es Wasser in ausreichendem Maß und in guter Qualität gibt. Sachsen-Anhalt ist ein wasserarmes Bundesland. Laut regionalen Klimamodellen nimmt in unserem Bundesland die Verdunstung zu und der Niederschlag ab. Es wird trockener in Sachsen-Anhalt.

Das Land Sachsen-Anhalt braucht ein nachhaltiges und ausgeklügeltes Wassermanagement. Hochwasserschutz, Siedlungswasserwirtschaft, Landwirtschaft und der Umgang mit Wasser müssen neu gedacht werden, um der Herausforderung der Wasserverknappung Rechnung zu tragen. Einfache Antworten hierauf wird es nicht geben, weil die Probleme unserer Zeit keine einfachen sind. Vom Klimaschutz über den lokalen Gewässer-, Moor- und Hochwasserschutz bis hin zum eigenen Konsum- und Verbrauchsverhalten – hierin liegen die zentralen Stellschrauben, um der Wasserverknappung zu entgegnen.

Cornelia Lüddemann – Regional zuständige Abgeordnete für Dessau-Roßlau-Wittenberg
Sebastian Striegel – Mitglied im Innenausschuss
Dietmar Weihrich – Vorsitzender des Umweltausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt


 

Wir touren durch Sachsen-Anhalt

IMG_2979Drei Teams bestehend aus jeweils drei Abgeordneten fahren vom 22. bis zum 24. Juli 2014 durch das Bundesland. Wie bereits in den letzten Jahren finden dabei unterschiedliche Veranstaltungen und Begegnungen mit BürgerInnen und Expertinnen statt. Dabei informieren die Abgeordneten über die ihre parlamentarischen Initiativen der Fraktion und suchen den Austausch mit den Menschen in den Regionen. Am ersten Tag wird unter anderen der Landkreis Wittenberg bereist. Das Team, bestehend aus den Abgeordneten Sebastian Striegel, Dietmar Weihrich und der regionalzuständigen Landtagsabgeordneten Cornelia Lüddemnann, besucht am Vormittag den Trinkbrunnen der Grundschule Bergwitz. Weiter geht es dann mit dem Fahrrad entlang dem Fahradweg „Kohle-Wasser-Dampf“ zum Festivalgelände in Ferropolis, bis hin zum Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“. Von dort aus lädt die Landtagsfraktion zu einem thematischen Familienabend zum Thema „Bibermangement“ mit anschließender Wanderung zur Biberburg ein.

 


 

Besuch der Grundschule Bergwitz

22. Juli 2014 – „Wir wollen gesundes Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen insbesondere dort fördern, wo sie viel Zeit verbringen: in der Schule und in der Kita. Dafür müssen wir kostengünstige Voraussetzungen schaffen, deswegen setze ich mich für Trinkbrunnen ein. Bisher gibt es sie nur in Einzelfällen an Schulen und Kitas in Sachsen-Anhalt“, sagt die für die Region Wittenberg zuständige Landtagsabgeordnete der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann.

Zusammen mit ihren beiden Abgeordnetenkollegen Dietmar Weihrich und Sebastian Striegel besucht Cornelia Lüddemann heute im Rahmen der Sommertour die Grundschule Bergwitz, die einen Trinkwasserbrunnen hat. „Es ist nicht alltäglich, dass bei uns Politikerinnen und Politiker vorbeikommen“, erklärt Direktorin Silke Reimann. Grundsätzlich freue sie sich über den Trinkbrunnen an ihrer Schule. „Planung und Bau des Trinkbrunnens gelangen uns relativ schnell, weil die gesamte Elternschaft hierbei geholfen hat. Gemeinsam kamen wir so schnell zum Ziel.“

Auch der kleine Nils aus der dritten Klasse ist begeistert von dem Trinkbrunnen: „Das gibt es nicht an jeder Schule. Wenn ich Durst habe, nehme ich meine Flasche, fülle sie dort auf und habe dann immer wieder frisches Wasser.“

 

Impressionen vom Tag als Diashow – YouTube

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Hochwasserschutz geht nur mit den Bürgerinnen und Bürgern

23. Juli 2014 – Das Team Cornelia Lüddemann, Sebastian Striegel und Dietmar Weihrich war am zweiten Tag der Sommertour 2014 der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Halle unterwegs. Die drei bündnisgrünen Abgeordneten hatten hier drei Termine.

Zunächst besichtigten sie einen möglichen Standort für eine Wasserkraftanlage in Halle-Trotha. Hier stellte Ingo Englich von den Stadtwerken Halle das Projekt vor und erläuterte, warum es bisher nicht umgesetzt werden konnte. Nach seinen Aussagen soll das Unternehmen mit den Wasserrechten für die Anlage auch die Verantwortung für das anliegende Wehr übernehmen. Auch andere Projekte seien an diesem Problem gescheitert, denn kein Unternehmen wolle diese Risiken auf sich nehmen – die Sanierung eines solchen Wehrs sei mit immensen Kosten verbunden. So würden Wasserkraftanlagen derzeit im Land verhindert. Der Landtagsabgeordnete Weihrich schlug daraufhin einen „Trick“ vor. Man könne doch eigene Gesellschaften gründen, auf die sich dann das finanzielle Risiko begrenze. Er werde dies im Aufsichtsrat der Stadtwerke anregen.

Anschließend stand die Besichtigung der Kläranlage in Halle-Lettin auf dem Programm. Hier führte der Geschäftsführer der Kläranlage und Abteilungsleiter Abwasser der Stadtwerke Halle, Werner Rausch, den bündnisgrünen Besuch über die Anlage und erklärte die Funktionsweise. Die Auslastung der Anlage sei gut, da die Kapazität beim Bau nicht überschätzt wurde; bei steigendem Bedarf sei jedoch eine Erweiterung auf vorhandenen Flächen möglich. Der Umgang mit neuen Schadstoffen, beispielsweise hormonell wirksame Substanzen, werde an der Anlage immer wieder mit Messungen im Rahmen kleinerer Forschungsarbeiten vorgenommen. So könne das Ausmaß der Belastung ermittelt werden. Noch gebe es aber keinen konkreten Plan für entsprechende Filteranlagen.

Ein Gespräch zu „Hochwasserschutz im städtischen Raum“ schloss den Tag des Teams ab. Hier erläuterten Reinhard Vogt von den Städtischen Entwässerungsbetrieben in Köln und Vertreter der IG Altstadt sowie der Leiter der Abteilung Hochwasser in der Stadtverwaltung Halle, Steffen Johannemann und der Leiter des Katastrophenschutzes, Horst Dölling, und Vertreter anderer Stadtratsfraktionen (Neues Forum und SPD) die aktuelle Situation. Nach einem umfangreichen Vortrag und dem Gespräch über Hochwasserschutz, Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Katastrophenschutz zieht Weihrich Bilanz: „Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger muss verbessert werden – der Streit um den Gimritzer Damm ist hier beispielgebend: Hochwasserschutz geht nicht gegen die Bürgerinnen und Bürger sondern nur mit ihnen. Außerdem muss die Interessengemeinschaft aller Flussanlieger endlich wirksam organisiert werden, insbesondere um Ländergrenzen zu überwinden.“

 

Impressionen vom Tag als Diashow – YouTube

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Besichtigung der CoTra Anlage in Leuna

24. Juli 2014 – Die drei Abgeordneten Sebastian Striegel, Dietmar Weihrich und Cornelia Lüddemann besuchten heute in Leuna die CoTra-Anlage. Dort trafen sie Dr. Birgit Harpke vom Landesamt für Altlastenfreistellung (LfA), Dr. Ewald Lücke, Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft (MDSE) und Dr. Manfred van Afferden (Umweltforschungszentrum, UFZ). Zusammen mit ihnen verschafften sie sich einen Überblick in die Wirkungsweise der kürzlich in Betrieb gegangenen Anlage. Sie saniert das Grundwasser am Chemiestandort Leuna.

„Die CoTra-Anlage ist ein gelungenes Beispiel für die Innovationsfähigkeit am Chemiestandort Leuna“, betont Striegel. „Durch die Kooperation von LfA, UFZ und der chemischen Industrie am Standort Leuna entstand ein naturnahes und innovatives Sanierungsverfahren. Es ermöglicht, das mit Benzol und Methyltertiärbutylether, kurz MTBE verunreinigte Grundwasser zu sanieren.“ Sein Kollege Weihrich ergänzt: „Die Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Verfahren – der Strippung und Aktivkohlefiltration – liegen auf der Hand. Das CoTra-Verfahren erzielt höhere Reinigungswirkung und benötigt dabei weit weniger Energie.“

Beeindruckt zeigte sich auch Lüddemann: „Das eine Anlage, die etwa halb so groß wie ein Fußballfeld ist, eine so große Wirkung entfalten kann und über 250.000 Kubikmeter Grundwasser im Jahr von Benzol und MTBE reinigt, ist hervorragend. Insbesondere zu DDR-Zeiten gab es hier massive Umweltverschmutzungen. Damals entstand eine Umweltbewegung, die das nicht länger hinnehmen wollte. Es ist wunderbar zu sehen, dass mit Hilfe technischer Verfahren und Ingenieurskunst diese Schäden heute repariert werden.“

 

Impressionen vom Tag als Diashow – YouTube

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Eine Fotoreportage als PDF-Datei finden Sie hier: Sommertour-PDF-Datei

 

 

 

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