Crystal auf dem Vormarsch: Landesregierung muss verstärkt aktiv werden

photocaseppdgkbd753993721_01Die Droge Crystal ist in Sachsen-Anhalt auf dem Vormarsch. Die Zahl der Crystal Fällen in der Polizeistatistik hat sich innerhalb von nur einem Jahr mehr als verdoppelt (2011: 370, 2012: 900 Fälle).

„Die Zahl polizeilich registrierter Fälle im Zusammenhang mit anderen Drogen entwickelte sich im gleichen Zeitraum in fast allen Bereichen rückläufig. Nur bei Crystal und Ecstasy stiegen die Zahlen. Entsprechend verfünffachte sich die sichergestellte Menge von Crystal von 2007 bis 2012 von etwas über 400 Gramm auf fast 3 Kilogramm. In die Suchtberatungsstellen in Sachsen-Anhalt kamen 2007 141 Personen, 2012 fast 700 Personen, die sich wegen Crystalkonsums meldeten“, fasst die gesundheits- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann die Antworten der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Crystal (Metamphetamin) in Sachsen-Anhalt“ der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zusammen.

„Die Landesregierung muss angesichts dieser dramatischen Entwicklung verstärkt aktiv werden“, fordert Lüddemann. „Wir brauchen insbesondere Maßnahmen im Bereich der Prävention und Aufklärung. Denn im Jahr 2012 sind erstmalig auch Jugendliche unter 14 Jahren mit Crystalproblemen in den Suchtberatungsstellen im Land aufgelaufen. Dem verherrenden Konsum dieser Droge, gerade in jungen Jahren, muss die Politik entschieden entgegentreten.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen in der Drogenpolitik zuvorderst auf Prävention. Ein repressiver Ansatz, der in erster Linie auf die Intensivierung der Strafverfolgung gegenüber Konsumentinnen und Konsumenten setzt, senkt weder nachhaltig das Angebot, noch lässt sich derart der Konsum verringern. Lüddemann: „Unsere Drogenpolitik versteht sich in erster Linie als Gesundheitspolitik. Wir müssen die Sucht als Erkrankung begreifen.“

Kleine Anfrage mit Antwort Lüddemann, Cornelia (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 20.09.2013 Drucksache 6/2445 (7 S.)

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