Das Fachgespräch zum Thema „Pflegende Angehörige“ der sozialpolitischen Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, am 7. Juli war überaus gut besucht. Neben mehreren Selbsthilfegruppen nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Wohlfahrtsverbände, der Pflegekassen und der Wissenschaft teil. Erfahrungsberichte lieferten im ersten Teil der Gesprächsrunde ein differenziertes Bild der Situation der pflegenden Angehörigen in Sachsen-Anhalt. Politische Handlungsmöglichkeiten prägten den zweiten Teil. Das Spektrum reichte dabei von einer besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bis hin zur verlässlichen Förderung von Betreuungsangeboten.

„Dieses hoch informative Gespräch führte mir klar vor Augen, dass pflegende Angehörige endlich in den Fokus der Politik rücken müssen. Ihre Bedarfe werden noch längst nicht angemessen berücksichtigt. Politik hat Pflegearrangements zu fördern, die pflegende Angehörige unterstützen und begleiten. Lokale Verantwortungsgemeinschaften in der Pflege sind dafür zu entwickeln. Denn im Sinne von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN liegt die Zukunft der Pflege im Quartier“, fasst die bündnisgrüne Politikerin Lüddemann zusammen. Außerdem müsse die Öffentlichkeitsarbeit für  bestehende Angebote dringend verbessert werden. Lüddemann: „Ein Auslöser für die verstärkte Beschäftigung mit dem Thema ,Pflegende Angehörige‘ war für mich ein verzweifelter Mann in einer meiner Sprechstunde, der ratlos wegen der weiteren Betreuung seiner Mutter war.“

Hintergrund:

Von den rund 88.000 Pflegebedürftigen in Sachsen-Anhalt werden rund die Hälfte allein von ihren Angehörigen gepflegt. Verglichen mit 2009 bedeutet dies eine Steigerung um 12 Prozent.