Das Unsichtbare sichtbar machen


Patenschaft für „Stolpersteine“ – ein Aufruf
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Im Zentrum Dessaus, vor dem Haus Kavalierstraße 66, erinnern nun fünf Stolpersteine an die jüdische Familie Gutmann, die Eltern Hermann und Emma und ihre drei Töchter. Alle wurden im Holocaust ermordet.
Am 15. November um 13 Uhr werden die Stolpersteine mit einem Gedenken an die Opfer an die Stadt Dessau-Roßlau übergeben. Die Werkstatt Gedenkkultur lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, daran teilzunehmen.

Stolpersteine werden in der Regel über Patenschaften finanziert. Ich habe die Verlegung und Erweiterung der Stolpersteine der Familie Gutmann in der Kavalierstraße per Spende ermöglicht und die „Reinigungspatenschaft“ übernommen. Um auch weiterhin den Lebensspuren der Opfer des Nationalsozialismus nachgehen zu können, werden weitere Spendengelder benötigt. Dafür können alle Interessierten eine finanzielle Unterstützung auf folgendes Konto überweisen. Jeder Betrag ist willkommen. Eine Spendenbescheinigung wird zugeschickt, wenn die Adresse mitgeteilt wird.

Empfänger:        Kiez e.V.
IBAN:                  DE37 800 535 720 11 500 1700
BIC                      NOLADE21DES
Zweck:               Spende für Stolpersteine



Im Vorfeld des Gedenkens an die Opfer der Bombardierung Dessaus am 7. März 1945 soll jährlich ein öffentliches Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz gesetzt werden: STOLPERSTEINE sichtbar machen!

Die Stadt Dessau-Roßlau ruft gemeinsam mit der Werkstatt Gedenkkultur im Kiez e. V. die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Dessau-Roßlau zum Putzen der STOLPERSTEINE auf. In die Aktion sind 55 Standorte in Dessau und Roßlau mit zum Teil mehreren Gedenksteinen einbezogen. Ziel ist, dass die Bürgerschaft ein deutliches Zeichen im Umgang mit der Geschichte der Stadt setzt und daran mitwirkt, die Opfer des nationalsozialistischen Terrors in würdiger Erinnerung zu behalten.

„Stolpersteine“ sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, sie erinnern europaweit an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, vertrieben und ermordet wurden. Am Ort der letzten Wohnung werden im Gehweg Pflastersteine mit einer beschrifteten Messingplatte verlegt, seit 2008 auch in Dessau-Roßlau.

Der Aufruf wird im Februar auf der Website der Stadt Dessau-Roßlau veröffentlicht.

„Stolpersteine“ ist ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der 1993 die Idee entwickelte und drei jähre später erstmals diese besonderen Erinnerungstafeln in Köln und Berlin verlegte. Heute sind mehr als 80.000 in Europa, davon 104 in Dessau-Roßlau (55 Standorte in Dessau und Roßlau seit 2008) zu finden.

Tipps zur Reinigung und Pflege

Für die Reinigung sind alle gebräuchlichen Putzmittel für Metalle geeignet. Bewährt hat sich in der Vergangenheit das Metall-Putzmittel ‚SIDOL’, das in vielen Geschäften und nahezu allen Drogeriemärkten zu erhalten und bei normal verschmutzten Steinen ausreichend ist. Bei der Nutzung dieser milchigen Metall-Putzmittel sollten Sie jedoch darauf achten, dass Sie das Mittel gering dosiert zunächst auf einen Stofflappen und nicht direkt auf die Messingplatte geben. Sie vermeiden dadurch weiße Putzmittelränder auf dem umliegenden Pflaster, die sich nur sehr langsam wieder zersetzen. Nachdem Sie die Messingplatte mit der Reinigungsmilch eingerieben haben, lassen Sie das Mittel für ca. eine Minute antrocknen. Danach können Sie die Messingplatte mit einem trockenen Tuch blank reiben. Sollte das Reinigungsergebnis danach noch nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, wiederholen Sie den Vorgang. Bei stark verunreinigten Stolpersteinen können Sie zusätzlich vorab auch Wasser und danach das Reinigungsmittel und die harte Seite eines handelsüblichen Küchenschwamms verwenden. Ein weiterer Tipp zur Verwendung ist feine Putzwolle.

Quelle: verwaltung.dessau-rosslau.de

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