Der Welthebammentag am 5. Mai steht in diesem Jahr unter dramatischen Vorzeichen. Denn die Gefahr des Wegbrechens der freiberuflichen Hebammenversorgung ist nicht gebannt. Erste Lösungsvorschläge der Bundesregierung liegen zwar vor, doch ob den Versicherungen diese reichen, um über Juli 2015 hinaus entsprechende Berufshaftpflichtversicherungen für Hebammen anzubieten ist ungewiss.
„Mit der Ankündigung der Nürnberger Versicherung aus der Berufshaftpflicht für Hebammen auszusteigen hat die langjährige Problematik in diesem Bereich eine ganz neue Dimension erreicht. Schon lange ist die Geburtshilfe durch freiberufliche Hebammen auf Grund des exponentiellen Anstiegs der Versicherungsbeiträge gefährdet. Jetzt steht aber der gesamte Berufsstand de facto vor dem aus. Denn ohne Haftpflichtversicherung dürfen Hebammen ihren Beruf nicht ausüben“, erklärt Cornelia Lüddemann, sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
„Sollten ab Sommer nächsten Jahres nur noch Geburten in Krankenhäusern stattfinden können, dann ist dies ein massiver Eingriff in die Wahlfreiheit der Eltern. Schwangerschaft und Geburten sind keine Krankheiten. Sie sind die natürlichsten Dinge der Welt. Traditionell werden sie durch Hebammen begleitet. Dass diese Versorgung in unserer modernen Gesellschaft zu verschwinden droht, kann ich nicht akzeptieren. Auch sollten wir es nicht dem Versicherungsmarkt überlassen, die natürliche Geburtshilfe abzusichern. Niemand weiß, ob die Versicherungsanbieter auf bessere Marktanreize durch die Politik reagieren. Als umfassende Lösung sollte die Bundesregierung daher in Richtung einer gesetzlichen Berufshaftpflichtversicherung für alle Gesundheitsberufe denken“, fordert Lüddemann.
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