CDU distanziert sich nicht von homophoben Verein

Statements der lesben- und schwulenpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, im Rahmen der Aktuellen Debatte über den Umgang mit Homophobie:

„Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN findet es absolut unsäglich, dass heute, im 21. Jahrhundert, im Herzen von Europa, in Deutschland, Entwicklungsstörungen in einem Satz mit Homosexualität genannt werden.“

„Wenn wir überlegen, was hinter dieser Aktuellen Debatte steht, dann denke ich, das ist kein aktueller Grund – weil es nichts Neues ist. Es ist leider Gottes nichts Neues, dass führende Kräfte aus der CDU in einer Reihe mit homophoben Thesen genannt werden. Dass sie homophobe Thesen unterstützen. Dass sie homophoben Thesen nahestehen.“

„BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nehmen zur Kenntnis, dass eine deutliche Distanzierung, eine klare Abweisung dieser homophoben Thesen von Seiten der CDU nicht stattgefunden hat.“

„Herr Schröder – ich habe es immer noch nicht verstanden, obwohl wir dreimal nachgefragt haben: Warum gibt es eine Ehe und ein Nicht-Ehe? Ich glaube, es liegt nicht daran, dass wir alle sie nicht verstehen wollen, sondern daran, dass wir sie einfach nicht verstehen können, weil diese Werte einfach nicht die unseren sind.“

„Man muss ganz klar sagen: Eine Kanzlerin macht noch keine Gleichstellung. Ein Hitzlsperger macht noch keine Chancengleichheit im Sport. Ein schwuler Außenminister macht noch keine Ehe für Alle.“

„Dass heute hier im Landtag von Sachsen-Anhalt im Rahmen der Aktuellen Debatte zum Umgang mit Homophobie der Gesundheitsminister und nicht die Gleichstellungsministerin spricht, wie es im 21. Jahrhundert angebracht wäre, scheint eine eindeutige Positionierung der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff zu sein.“

„Die heutige Debatte hat mir die Augen geöffnet, dass die alten Schlachten noch nicht geschlagen sind. Es hat mir die Augen dafür geöffnet, dass unsere Gesellschaft weit weniger liberal, weit weniger plural ist, als wir glauben mögen.“

„Nur wer Visionen hat, wird die Gesellschaft verändern. Vor 50 Jahre hat die CDU-Fraktion noch darüber gelacht, dass Frauen eigenständig ein Konto eröffnen dürfen, dass Frauen hier am Rednerpult im Landtag stehen dürfen. Mit Blick auf die heutige Debatte über den Umgang mit Homophobie sage ich ihnen, in 50 Jahre werden sie nicht mehr lachen.“

 

Video aus dem Plenum – Öffentliche Auseinandersetzung zum Umgang mit Homophobie – Aktuelle Debatte

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