Blockade trotz Teilerfolgen gescheitert

482526_656433821084386_1307883717_n Der Naziaufmarsch in Magdeburg konnte trotz teilweise erfolgreicher Blockaden nicht verhindert werden. Cornelia Lüddemann, Landesvorsitzende: „Nur durch die aufwändige logistische Organisation der Polizei konnte der Naziaufmarsch stattfinden.“

„Zunächst möchten wir allen Menschen danken, die sich am 18. Januar 2014 gegen die Nazis und ihre menschenverachtende Ideologie eingesetzt haben. Die Zahlen sprechen für sich: 2500 Menschen waren auf den Beinen um den Nazis durch friedliche Blockaden die Straße streitig zu machen, 10.000 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Meile der Demokratie. Rund 49 angemeldete Kundgebungen und Meilensteine besetzten wichtige Punkte der Stadt. Dazu kamen etliche spontan angemeldete Kundgebungen.

Wir bedauern, dass es bis zum Schluss Unklarheit über die Route der Nazis gab. Protestierende mussten sich so auf ein strapaziöses Katz- und Maus-Spiel einlassen, dass sich über den gesamten Tag erstreckte. Weiterhin waren die DemokratInnen der Desinformationspolitik der Polizei ausgesetzt. An vielen Orten wurden DemonstrantInen unter Angabe rechtswidriger Gründe oder Lügen (es gäbe keine angemeldeten Meilensteine mehr) nicht zu angemeldeten Kundgebungen durchgelassen. Lediglich die aufwändige logistische Organisation der Polizei verschaffte den über 800 Nazis den notwendigen Raum ihren Marsch doch noch durchzuführen.

Nachdem die Nazis morgens am SKET-Industriepark und Mittags am Herrenkrug blockiert werden konnten, wurden sie schließlich erneut in den Süden der Stadt zum SKET chauffiert und konnten schließlich laufen. Der lediglich durch kleinere Blockaden unterbrochene Aufmarsch führte sie 6,5 Kilometer durch Reform zurück zum SKET. Hier verlangen wir Antwort auf die Frage, warum die Versammlungsbehörde die Versammlung der Nazis nicht abgebrochen hat, als alle Züge wieder zum Hauptbahnhof zurückgeleitet waren?

Als Erfolg bewerten wir, dass Nazis mittags für einige Stunden zwischen Neustadt und Herrenkrug gespalten werden konnte. Ihr geplanter Ablauf wurde erheblich gestört und um Stunden verzögert. Zudem gab es keine Endkundgebung der Neonazis.

Wir werden unser Ziel einer vollständigen friedlichen Blockade des Naziaufmarsches nicht aufgeben. Nach einer gründlichen Analyse der Ereignisse werden wir schon jetzt anfangen die friedlichen Blockaden im kommenden Jahr vorzubereiten. Das Konzept der Meilensteine hat sich bewährt und mit mehr Menschen an dezentralen Orten werden wir im nächsten Jahr noch effektiver sein.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedenster Gruppierungen und Parteien unter #blockmd ist eine immense qualitative Verbesserung im Kampf gegen Rechts in der Landeshauptstadt und ein gutes Fundament für die Vorbereitung der Aktionen zum 70. Jahrestag der Bombardierung Magdeburgs in 2015.

Wir hoffen, dass friedliche BlockiererInnen und DemonstrantInnen im Nachgang des 18. Januars nicht kriminalisiert und verfolgt werden, sondern fordern eine klare Priorität der Polizei bei der Verfolgung rechtsextremer Straftaten.“1525169_657299104331191_999104917_n 1528505_10201447615932153_1166550589_n

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