Alten- und Suchthilfe vernetzen

Das Thema „Sucht“ ist in der Altenhilfe kaum verankert. Um Betroffenen wirkungsvoll zu helfen, muss die Zusammenarbeit zwischen Altenhilfe und Suchthilfe besser werden. „Wenn uns das gelingt, befähigen wir Altenpflegekräfte, Suchtprobleme zu erkennen. Und auch zu wissen, wo sie schnell fachlich passende Hilfe finden“, sagt die seniorInnenpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann. Um diesen Prozess zu initiieren, beantragt die bündnisgrüne Fraktion bei der Sitzung des Landtags kommende Woche das Thema „Sucht im Alter“ verstärkt in den Blick zu nehmen.

„Bislang gibt es für Sachsen-Anhalt keine Infos zu bestehenden Kooperationen im Bereich der Alten- und Suchthilfe. Von daher brauchen wir zunächst eine Bestandsaufnahme der Daten“, meint die bündnisgrüne Politikerin Lüddemann. „Damit dies letztendlich in verbindlichen Kooperationen mündet, muss die Landesregierung auf der Grundlage dieser Fakten spätestens im zweiten Quartal 2014 eine Fachgespräch organisieren und anschließend als Kontaktstelle für Kooperationen zur Verfügung stehen. Nur so wird es uns gelingen, regionale Netzwerke aufzubauen.“

„Bei dem Thema ,Sucht im Alter‘ reicht allein das Gefühl nicht aus, wir brauchen handfeste Daten.“

„Suchtverhalten muss in die Ausbildung für Altenpflegerinnen und Altenpfleger integriert werden.“

 

Hintergrund:

Im Jahr 2006 hatten nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen 2 bis 3 Prozent der Männer und rund 1 Prozent der Frauen ab 60 Jahren ein schwerwiegendes Alkoholproblem. Zwischen 5 und 10 Prozent der Menschen ab 60 hatten Schwierigkeiten bei dem angemessenen Gebrauch von psychoaktiven Medikamenten oder Schmerzmitteln.

Weitere Details dazu gibt es unter:

http://www.dhs.de/arbeitsfelder/sucht-im-alter.html

Eine Befragung der Hochschule Emden/Leer aus dem Jahr 2012 macht darauf aufmerksam, dass die Altenhilfe auf der einen Seite zu wenig über die Sucht-Substanzen und Hilfsmöglichkeiten weiß. Auf der anderen Seite kennt sich die Suchthilfe zu wenig mit dem „Alter“ aus und besitzt keine Kenntnisse über Hilfsmöglichkeiten für ältere Menschen.

Weitere Infos im Netz unter:

http://www.unabhaengig-im-alter.de/

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